Ein Radiergummi lässt geschriebene Bleistiftzeichnungen oder Wörter wieder verschwinden. Dafür gibt es eine einfache physikalische Erklärung: Bleistifte haben eine Mine aus Graphit – und nicht aus Blei, wie der Name eigentlich vermuten lässt. Beim Schreiben oder Zeichnen werden Graphitteilchen auf dem Papier verteilt, die an diesem haften bleiben. Dieses Phänomen nennt man Adhäsion. Beim Radieren reibt der Radiergummi die Graphitteilchen mechanisch vom Papier wieder ab. Sie bleiben am Radiergummi haften, weil der Radiergummi eine höhere Adhäsionskraft hat als das Papier.
Was für uns heute ganz selbstverständlich und beim Zeichnen sehr praktisch ist, war übrigens nicht immer bekannt. Erst 1770 fand der englische Optiker und Instrumentenbauer Edward Nairne zufällig heraus, dass sich Kautschuk zum Radieren von Bleistiftstrichen eignet. Vorher wurden Bleistiftstriche oft mit einem alten Stück Brot (mehr schlecht als recht) entfernt.